Helene – Eine Kriegskindheit

Helene – Eine Kriegskindheit

Buchinfo:
Titel: >Helene – Eine Kriegskindheit<, Autor: Dieter Ebels, Wagner-Verlag, ISBN 3-86683-074-2.

Der Autor war bisher nur von Büchern über Stadtgeschichte bekannt. Mit seinem ersten Roman „Helene – Eine Kriegskindheit“, das Buch wird momentan auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt, hat er voll ins Schwarze getroffen.

Die Presseinformationen über die Entstehungsgeschichte des Buches waren bereits sehr interessant. Bei Recherchen zu einem Buch über Stadtgeschichte befragte der Autor auch Zeitzeugen. Dabei stieß er auf eine alte Dame, die ihm von ihrer Kinderzeit im Krieg erzählte. Diese Erzählung war dem Autor dermaßen unter die Haut gegangen, dass er sie niedergeschrieben und als Grundlage für einen Roman genommen hat. Zitat des Autors: „Irgendwann einmal wird es die Generation, die den Krieg noch selbst miterleben musste, nicht mehr geben. Dann gehen solche Erinnerungen für immer verloren, Erinnerungen, die unbedingt als Mahnung für die nachfolgenden Generationen festgehalten werden müssen.“

Der Roman schildert, wie das Mädchen Helene zusammen mit ihrer Mutter und den vier Geschwistern die schrecklichen Kriegsjahre erlebt, während ihr Vater als Soldat im Krieg ist. Ständige Bombanangriffe zermürben die Bevölkerung und Helene muss miterleben, wie die Bomben um sie herum alles in Schutt und Asche legen. Sie durchlebt mit ihrer Familie all die Grausamkeiten des Krieges. Überall gibt es Tote und Verletzte und schließlich trfft ein schwerer Schicksalsschlag auch ihre eigene Familie. Als Helene durch die Kinderlandverschickung nach Bayern kommt und dort sogar Hitlers Kehlsteinhaus besuchen darf, kann sie die Kriegswirren für einige Zeit verdrängen, doch kaum kehrt sie nach Hause zurück, überschatten tragische Ereignisse ihr Leben.

Das Buch ist in einer, teilweise kindlich naiven Ich-Perspektive, gesehen mit den Augen des Mädchens Helene geschrieben. Als Leser erfährt man auf sehr intensiver Weise, was das Mädchen erlebte und fühlte und man glaubt stets, selbst mit in der Geschichte zu sein. Der Roman ist eines der seltenen Dokumente darüber, was unschuldige Kinderseelen in der grausamen Kriegszeit durchmachen mussten. Einmal in die Hand genommen, möchte man das Buch nicht mehr weglegen. Ich bin eine eingefleischte Leseratte und kann mich nicht daran erinnern, dass mich jemals ein Buch beim Lesen emotional dermaßen tief getroffen hat.

Fazit: Das Buch hat das Zeug zu einem Bestseller. Meine Empfehlung: Unbedingt lesen!

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