„Der Kreuzworträtselmord“ von Kerstin Apel
Im Jahre 1981 erschütterte ein Mord an einem Kind die DDR. Der leblose Körper des Kindes wurde in einem Koffer gefunden, zusammen mit ein paar alten gelösten Kreuzworträtseln, die später zur Aufklärung des Falls beitragen sollen. Durch eine großangelegte Aktion der Polizei, in der so viele Schriftproben wie möglich eingesammelt wurden, konnte der Fall damals gelöst werden, mehr dazu im Wiki-Artikel.
Die Geschichte
Im Buch „Der Kreuzworträtselmord“ erzählt Kerstin Apel die Geschichte noch einmal aus ihrer Sicht, wobei der eigentliche Mord und die Geschichte von Frau Apel nur rund ein Drittel des Buchs ausmachen. Auf den restlichen Seiten versucht Frau Apel eine fiktive Geschichte aufzubauen, in welcher die Berliner Journalistin Shiva den Auftrag bekommt, für ihre Zeitung den Kreuzworträtselmord noch einmal neu zu recherchieren, in der Hoffnung, dass sie doch noch etwas entdeckt, was in der DDR damals übersehen wurde. Zufällig traf die Journalistin auch schon auf eine Beteiligte, was sie allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, weswegen ihr diese Person auch einige Steine in den Weg ihrer Recherchen legt. Am Ende bekommt Shiva dann aber die wahre Geschichte des Kreuzworträtselmordes zu hören, was, wie oben schon erwähnt, 1 Drittel des Buches einnimmt.
Mein Fazit
Ich durfte mir das Buch am Anfang des Jahres als Rezensionsexemplar beim Sutton Verlag aussuchen. Natürlich hatte ich die Wahl zwischen verschiedenen Büchern, aber dieses Buch interessierte mich doch, weil ich ja in der DDR geboren wurde, wenn auch erst ein Jahr nach dem Mord. Ein zweiter Grund für die Entscheidung war, dass die Autorin der damalige Freund des Täters war, weswegen ich durchaus eine interessante Geschichte erwartet hatte, aber leider konnte das Buch nicht überzeugen. Das ist auch der Grund, warum ich mir mit dieser Rezension so lange Zeit gelassen habe, aber an meiner Einstellung hat sich leider in den letzten Monaten nichts geändert.
Den fiktiven Teil des Buches hätte Frau Apel mehr ausbauen müssen. Dabei wäre auch ein wenig mehr Kreativität gefragt gewesen, denn schon nach wenigen Seiten weiß man, um wen es sich bei der Zufallsbekanntschaft von Shiva handelt, was am Ende auch die Spannung ein wenig aus dem Buch herausnimmt. Außerdem hätte die Geschichte mehr tiefe bekommen können, sodass man ihr nicht gleich anmerkt, dass sie einfach nur zur eigentlichen Geschichte hinführen soll. Gerade im fiktiven Teil hätte sie die Möglichkeit gehabt, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen und so den Leser zu fesseln, aber da sie sehr schnell zum eigentlichen Mord wollte, so jedenfalls mein Eindruck beim Lesen, blieb diese tiefe auf der Strecke. Der fiktive Teil wurde, so zumindest mein Eindruck, sehr lieblos konstruiert, damit der eigentliche Mord ein wenig Vorlauf bekommt, und genau das zerstört dieses Buch. Es bekommt von mir, und dabei drücke ich wirklich schon beide Augen zusammen, 2 von 5 Punkten.