Lange Nacht des Lesens vom Verlagshaus J.Frank
Am 07.01.2011 war ich bei der langen Nacht des Lesens hier in Berlin, in der Z-Bar in Mitte. Veranstaltet wurde diese vom Verlagshaus J.Frank, welcher hier Bücher aus dem letzten Jahr vorgestellt hat und auch Autoren, die erst in diesem Jahr beim Verlag erscheinen. Obwohl diese Veranstaltung jeden ersten Freitag im Monat stattfindet, war diese lange Nacht des Lesens meine Premiere.
Vorgestellt wurden sechs Autoren, von drei Autoren war das Buch bereits erschienen, von den restlichen Autoren erscheint das Buch in diesem Jahr. Zwei der vorgestellten Bücher kamen aus dem Bereich der Prosa, bei den anderen fünf Büchern handelt es sich um Lyrik. Am besten haben mir die beiden Romane gefallen, zur Lyrik kann ich nicht viel sagen, warum, dazu später mehr.
Die erste Autorin, die gelesen hat, war Birgit Kreibe. Ihr Lyrik-Buch wird dieses Jahr im J.Frank Verlag erscheinen. Viel kann ich zu ihren Gedichten nicht sagen, denn die Autorin las viel zu schnell vor und lies einen auch keine Verschnaufpause nach jedem Gedicht. So konnte man die Gedichte nicht wirken lassen, sie flogen zwar durch den Raum, aber leider an mir vorbei. Ich hoffe, dass ich noch einmal ein- zwei Gedichte von ihr lesen kann, denn bisher weiß ich nicht, ob mir die Gedichte gefallen oder nicht.
Der zweite Autor war Stefan Heuer, der sein Buch Firnis vorstellte. Hierbei handelt es sich um den ersten Roman aus einer Trilogie. Das Interessante daran, die Bücher sollen alle den fast selben Beginn haben, sich dann aber in total andere Richtungen entwickeln. Ein Ansatz, der mir sehr gefällt und der alleine schon Grund genug ist, sich das Buch zu kaufen. Aber noch kurz zur Geschichte im ersten Buch. Es geht um zwei Freunde. Der eine ist Maler und der andere Autor und beide sind mit ihrer Arbeit nicht wirklich erfolgreich. Der Autor hat den Vorteil, dass er von seinem Vater ein wenig Geld geerbt hat, mit welchem er vorerst sorgenfrei leben kann, der Maler hingegen muss seid zwei Jahren immer wieder dasselbe Blumenbild malen, damit er sich finanziell über Wasser halten kann. Wie es weitergeht, das erfahrt ihr, wenn ihr das Buch kauft . „Firnis“ ist 2010 im Verlagshaus J.Frank erschienen. Es hat 188 Seiten, hat ein Hardcover und kostet 24,90 Euro.
Auch der vierte Autor stellte uns seine Gedichte vor. Hier wurden alltägliche Dinge in Lyrik gefasst, so habe ich es zumindest verstanden, aber es gilt auch hier, es waren viel zu viele Gedichte. Die Autoren hätten ein wenig mehr über ihre Gedichte erzählen sollen, anstatt sie nur vorzutragen. Aber wahrscheinlich sind meine Erwartungen nur andere, als wie sie bei Lesenächten umgesetzt werden. Beim Autor handelte es sich übrigens um Florian Voss, aber auch hier gilt, ich müsste noch einmal ein paar Gedichte lesen, um mir eine wirkliche Meinung zum Werk bilden zu können.
Als fünfter Autor kam dann Björn Kuhligk auf die Bühne. Er las eine Kurzgeschichte aus seinem Buch „Bodenpersonal“ vor. Hier hat mich der Text sofort mitgerissen, die Sprache nahm einen mit auf die Reise und es war einfach angenehm, nach so vielen Gedichten, einfach dem Leser nur folgen zu müssen, die Bilder auf sich wirken zu lassen. Auch dieses Buch würde ich, wenn ich jetzt nur von dieser einen Kurzgeschichte ausgehe, sofort kaufen. Es hat aber noch weitere 23 und für einen Preis von 18,90 habe ich dann doch erstmal entschieden, noch eine Nacht darüber zu schlafen. Das Buch ist ebenfalls im Verlagshaus J.Frank erschienen, hat 102 Seiten, Hardcover und kostet 18,90 Euro.
Insgesamt war die lange Lesenacht schon sehr interessant. Wie gesagt, hätte man die Lyriker vielleicht auf fünf Gedichte beschränken sollen und ihnen mehr Zeit geben sollen, um über ihre Gedichte und deren Entstehung zu reden. Mit einer kleinen Einführung, bei der man über die Autoren selbst noch ein wenig mehr erfährt, wären die Gedichte wahrscheinlich sehr viel stärker herübergekommen und man hätte viel leichter folgen können. So waren es einfach viel zu viele Gedanken, welche durch den Raum sausten und zum Teil sausten sie leider an mir vorbei.
Auch interessant fand ich die Z-Bar. Eine kleine, gemütliche, aber sehr enge Bar, in welcher einfach viel zu viele Leute waren. Die Lesung selbst fand aber in einem separaten Raum statt. Hier gab es dann auch genügend Platz. Sodass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt.