„Die toten Frauen von Juarez“ von Sam Hawken
„>>Jetzt ist alles in Ordnung, Kelly<<, sagte Sivilla. >>Jetzt ist alles in Ordnung.<< “
Das sind die letzten beiden Sätze im Buch, bevor das Nachwort beginnt. Bevor der Leser dort aber hinkommt, muss er erst einmal 313 Seiten lesen. Wer das tut, erfährt auch, wer Kelly ist und warum er am Ende diese Sätze zu hören bekommt.
Die toten Frauen von Juarez – die Geschichte eines Boxers und die Geschichte einer Stadt
Juarez ist eine Stadt in Mexico, welche direkt an der Grenze nach Texas liegt. Hier lebt auch Kelly Courter, ein Boxer aus den USA. Aufgrund seiner Vergangenheit darf er nicht mehr in den USA boxen und er kann dort auch nicht mehr leben. Deswegen hat sich Kelly in Juarez ein neues Leben aufgebaut, in welchem er mit Drogengeschäften und fragwürdigen Boxkämpfen sein Geld verdient. Die Drogengeschäfte wickelt Kelly im Auftrag von Esteban ab, mit dessen Schwester Kelly zusammen ist.
Nach einem weiteren Boxkampf, bei dem Kelly als lebender Boxsack herhalten musste, entscheidet Kelly, dass er wieder richtige Kämpfe bestreiten möchte. Deswegen beginnt er, seinen Körper wieder zu trainieren und er schränkt seinen Alkoholkonsum ein. Doch als das alles nicht so funktioniert, wie Kelly es sich vorgestellt hat, rutscht er wieder in den Drogensumpf ab, aus welchen er sich erst einige Wochen später wieder befreien kann. Doch in der Zwischenzeit ist seine Freundin Paloma verschwunden und schnell fällt der Verdacht auf Kelly und Esteban, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben.
Doch Sevilla, ein Polizist, der mehr oder weniger mit Kelly befreundet ist, glaubt nicht an die Schuld von Kelly und Esteban, auch wenn er am Anfang an deren Unschuld gezweifelt hatte. Deswegen beginnt er mit den Ermittlungen nach den wahren Tätern, wobei er überraschend Unterstützung von einem anderen, jüngeren Polizisten erhält. Beide machen sich daran, das Geheimnis der toten Frauen von Juarez zu lösen.
Fazit: „Die toten Frauen von Juarez“ – ein spannender Kriminalroman
Sam Hawken ist mit dem Buch „Die toten Frauen von Juarez“ ein spannender Kriminalroman gelungen. Er verbindet dabei die wahre Geschichte von den verschwundenen Frauen von Juarez, mit der fiktiven Geschichte eines gescheiterten Boxers, der in Juarez Zuflucht gesucht hat und sich dort ein Leben aufgebaut hat.
Das Buch ist in vier Teilen aufgeteilt. Im ersten Teil lernen wir Kelly, Esteban, Paloma und Sevilla kennen. Wir erleben, wie Kelly neuen Mut schöpft, um dann in ein tiefes Loch zu fallen. Im zweiten Teil erleben wir die Ermittlungen gegen Kelly und Esteban, wobei wir auch erfahren, wie die Polizei in Mexico arbeitet. Im dritten Teil lernen wir dann Sevilla genauer kennen und sind bei den Ermittlungen der beiden Polizisten dabei, welche sie ohne Wissen ihrer Vorgesetzten durchführen, um dann im vierten Teil des Buches zum großen Finale zu kommen.
Die Spannung selbst baut sich langsam von Teil zu Teil auf, und wird bis kurz vor Schluss aufrecht gehalten. Man errät auch nicht so schnell, auf welche Reise uns der Autor mitgenommen hat, wodurch er die Spannung sehr lange aufrecht erhält.
Ich habe das Buch gerne gelesen und gebe ihn 4 von 5 Punkten. Einen Punkt ziehe ich aber ab, weil es zwischendurch doch ein wenig langatmig ist.