Rot wie Schnee – eine Kurzgeschichte für schlaflose Nächte
Ich mag ja offene Enden bei Kurzgeschichten nicht. Nicht etwa, weil die Kurzgeschichten nicht gut sind, die sind meistens sogar verdammt gut, sondern weil meine Phantasie dann immer nicht aufgeben will, sich ein Ende zu basteln. Das kann dann schon einmal dazu führen, dass eine Kurzgeschichte, die ich vor dem Einschlafen lese, zu schlaflosen Nächten führt. Ich weiß, dass ist natürlich meine Schuld, warum lese ich auch solche Kurzgeschichten vor dem Schlafen, aber offene Enden werden mich irgendwann noch mal ins Grab bringen.
„Rot wie Schnee“ von Zoe Beck
Die Kurzgeschichte „Rot wie Schnee“ gehört genau in die oben beschriebene Kategorie. Die Kurzgeschichte ist super, aber das offene Ende trieb mich in die Schlaflosigkeit. In der Geschichte geht es um eine Teenagerin, die sich nicht wirklich beachtet fühlt. Sie denkt, dass sie im Schatten ihrer Schwester steht, weil diese augenscheinlich die große Schwester mehr beachten. Dieser Schein trügt aber, was die Kurzgeschichte auf eine tragische Bahn bringt, die durch mehr Kommunikation in der Familie hätte vermieden werden können. Warum? Nun, das solltet ihr unbedingt selbst lesen, denn wenn ich mehr verrate, wäre das wohl schon zu viel, denn eine Kurzgeschichte heißt ja nicht umsonst so .
Dass mir die Kurzgeschichte gefällt, konntet ihr wohl schon erkennen. Sie eignet sich optimal für eine längere S-Bahn fahrt durch Berlin, oder als Lektüre im Café, während Mensch einen Cappuccino trinkt. Nicht lesen solltet ihr die Kurzgeschichte, wenn ihr etwas Fröhliches lesen wollt, denn die Kurzgeschichte ist nicht fröhlich, sie ist düster und depressiv – können Kurzgeschichten depressiv sein? Aber wenn ihr euch zum Lesen entscheidet, dann werdet ihr eine spannende Kurzgeschichte vorfinden.