„Berlin liegt im Osten“ von Nellja Veremej
Es gibt Menschen, die im Osten leben, die gerne in den Westen wollen. Sie möchten ihren Lebensstandard verbessern, der Armut entkommen oder sie wollen einer Verfolgungssituation entkommen, welche die Freiheit oder sogar das Leben dieser Menschen bedroht. Auch im Roman geht es um eine Frau, die, zusammen mit ihrem damaligen Lebenspartner, in den Westen will.
Die Story
Im Buch wird die Geschichte einer russischen Migrantin erzählt, die in Berlin gelandet ist, und hier als Altenpflegerin arbeitet. Diese Frau erzählt ihre Geschichte in der Ich-Perspektive und geht dabei auf ihre Kindheit und Jugend in Russland ein. Sie erzählt, wie sie nach Berlin gekommen ist und natürlich erzählt sie auch viel über ihr Leben in der Gegenwart. So baut sie zum Beispiel eine seltsame Beziehung zu einem älteren Mann auf, den sie als Altenpflegerin eigentlich betreut. Dieser erzählt ihr viele Dinge aus seiner Kindheit, dem Krieg, dem Leben in der DDR und die Erzählerin hört ihm gerne zu.
Wir erfahren von der Erzählerin, wie sie immer weiter in Richtung Westen zieht und wie sie am Ende dann dennoch einsam in Berlin ist. Und wie die Tochter auch weiter nach Westen will, in die USA, weil Berlin am Ende auch nur im Osten liegt.
Mein Fazit
Mir gefiel die Sehnsucht, die aus all den Zeilen des Buches sprach. Diese Suche nach Geborgenheit, nach Liebe, um der Einsamkeit zu entkommen. Es war faszinierend, der ewigen Suche nach einem besseren Leben zu folgen, der Flucht vor dem eigenen Leben. Und das, obwohl vieles gar nicht offensichtlich gesagt wird, obwohl die Geschichte zusammengesetzt ist aus dem Leben in der Gegenwart, den Erinnerungen aus der Vergangenheit der Erzählerin und auch aus den Erinnerungen von Personen, welche von der Erzählerin gepflegt werden. Es erzählt das Leben einer Migrantin, die in den Westen wollte, und in Berlin gestrandet ist.
Das Buch ist absolut lesenswert, auch wenn der Leser einfach nur auf einer Welle aus Gegenwart und Vergangenheit schwimmt und einfach nur ein Ausschnitt aus dem Leben erzählt wird. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Punkten. 4 Punkte deshalb, weil sich die Geschichte an einigen Stellen dann doch zu lang zieht, ansonsten ist absolut nichts am Buch auszusetzen.