„Freiheit statt Kapitalismus“ von Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht dürfte vielen aus der Politik bekannt sein, denn sie ist Mitglied der Partei „Die Linken“. Hier werden wohl viele schon aufhören zu lesen, denn „Die Linken“ stehen doch für den bösen Kommunismus und Bücher, welche von Mitgliedern dieser Partei geschrieben wurden, können eigentlich nichts Gutes enthalten. Ich gebe aber zu bedenken, das jeder seinen Horizont ruhig einmal erweitern darf.
„Freiheit statt Kapitalismus“ – warum der Kapitalismus nicht mehr funktionieren kann!
Sahra Wagenknecht erklärt in ihrem Buch ausführlich, warum der Kapitalismus in seiner jetzigen Form nicht mehr funktionieren kann. Dabei verteufelt sie den Kapitalismus nicht, sondern zeigt auf, warum bestimmte Marktmechanismen außer Kraft gesetzt wurden und wie neue Mechanismen gegen die Freiheit vieler Bürger arbeiten. Im ersten Teil betrachtet sie dabei den Finanzmarkt, der inzwischen von der realen Wirtschaft total abgekoppelt ist. Es werden neue Geldwerte geschaffen, denen keine Produkte mehr gegenüberstehen. Sahra Wagenknecht erklärt auch, warum das nicht zu einer hohen Inflation führt und auch, warum das nicht ewig so weitergehen kann.
Sie zeigt auch, warum sich der Finanzmarkt in den letzten Jahren von den restlichen Märkten so stark entfernt hat, und welche Schuld die Rot-Grüne Regierung daran hat.
Aber nicht nur der Finanzmarkt wird beleuchtet, sondern auch die Monopole, die es in Deutschland eigentlich gar nicht in privater Hand geben sollte, werden angesprochen. Sie zeigt auf, warum diese Monopolstellung, sowohl auf den Märkten wie auch beim Kapital, nicht nur Marktmacht bedeutet, sondern auch politische Macht. Und zu guter Letzt zeigt sie auch ein Konzept auf, wie diese Fehlentwicklungen bekämpft werden können und die Wirtschaft wieder zu etwas wird, was für den Wohlstand aller Menschen sorgt, und nicht nur für den Wohlstand weniger.
Mein Fazit – viele Aspekte sollten zumindest zum Nachdenken anregen.
Viele Gedanken, die Sahra Wagenknecht in ihrem Buch niedergeschrieben hat, hatte ich in ähnlicher Form auch schon. Natürlich fehlte mir bisher das Wissen, um diese Gedanken zu untermauern, aber die Argumentation von Sahra Wagenknecht ist hier nachvollziehbar. Natürlich ist Frau Wagenknecht Mitglied einer Partei, weswegen der Leser auch nicht alles einfach so hinnehmen sollte. Aber es ist eine Grundlage, um eine Diskussion anzufangen und um den Weg zu finden, der uns in ein neues Gesellschafts-, und Wirtschaftssystem führt. Dieser Diskussion sollte sich jeder stellen, egal ob er Anhänger des Kapitalismus ist, oder Gegner. Es kann niemanden schaden, seinen Horizont zu erweitern und dadurch seine eigenen Argumente auf die Probe zu stellen.
Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Punkten, es ist aber natürlich nur für Leser interessant, die sich für die Politik interessieren.