„Der Lilith Code“ von Martin Calsow
Stellt euch einmal vor, ihr fahrt in den Urlaub, um euch dort von einem schrecklichen Ereignis zu erholen. Doch anstatt dort die gesuchte Ruhe zu finden, schlittert ihr auf einmal zwischen die Fronten mehrerer verschiedener Mächte, welche verschiedene Interessen vertreten und die euer Leben in Gefahr bringen. Genau das passiert in „Der Lilith Code“ von Martin Calsow, von dem ich im letzten Jahr schon ein Interview hier veröffentlicht habe. (Das Buch habe ich übrigens ungefähr zur selben Zeit gelesen.)
Die Story: Israel, der arabische Frühling und eine dritte unbekannte Macht
Jan, ein Arzt aus Deutschland, möchte in Damaskus den Tod seines Sohnes vergessen. Zufällig lernt er einen andern Touristen kennen, der ebenfalls Deutsch spricht. Jan vertraut diesen Menschen ziemlich schnell und geht mit ihm auf Besichtigungstour. Als die beiden die alte Kreuzfahrerburg besichtigen, geraten sie in eine Schießerei, welche beide unbeschadet überstehen. Dabei retten sie einen jungen Araber, und sie finden gleichzeitig noch ein Tagebuch. Noch bevor Jan begreift, was da gerade mit ihm geschieht, befinden sie sich auch schon auf der Flucht vor einen Feind, den keiner von beiden kennt.
Gleichzeitig befindet sich auch Regina im Nahen Osten, weil sie dort auf der Suche nach einer alten Freundin ist, die von einer Expedition nicht zurückgekehrt ist. Regina selbst ist eine ehemalige Elitepolizistin. Natürlich kreuzen sich die Wege von Jan und Regina und beide zusammen müssen um ihr Leben kämpfen und gleichzeitig auch um das Leben vieler unschuldiger Menschen im Nahen Osten. Ein Kampf, der auch Feinde zu Freunden macht, damit ein Krieg in der Region verhindert wird.
Mein Fazit
Damals, als ich das Buch gelesen habe, war ich ein wenig überrascht, wie nah der Autor doch an den Geschehnissen im Nahen Osten dran war. Natürlich stimmte nicht alles, aber auch der Autor sprach von einigen Machtveränderungen in der arabischen Welt, die allerdings zum Zeitpunkt, als das Buch geschrieben wurde, noch gar nicht eingetreten waren. Dies war also Zufall, wie er auch im Interview bestätigte.
Ansonsten ist es ein wirklich guter Thriller, auch wenn mir einige Szenen noch heute nicht aus dem Kopf gehen. Zum Beispiel eine Foltermethode, bei der das lebendige Opfer von Maden und anderen Insekten aufgefressen wird. Nicht wirklich lecker, warum ich auch nicht weiter darauf eingehen werde. Erwähnen möchte ich noch, dass das Buch aus vielen Handlungssträngen besteht, die sich nach und nach dann zusammenfügen. Ich gebe dem Thriller 4,5 von 5 Punkten, es ist also schon sehr nah an einem Top-Titel dran
Übrigens ist das der Erste von drei Bänden, sodass das Ende natürlich offen ist.