Lesung zu „David gegen Goliath“ von Günter Faltin
Es ist ein großer Raum, in welchem die Lesung zum Buch „David gegen Goliath“ von Günter Faltin stattfindet. Ein großer und voller Raum in der Nähe vom Alexanderplatz, in der Alten Münze, um genau zu sein. Draußen ist es warm, die letzten Sonnenstrahlen des Tages kämpfen um kurz nach 18 Uhr mit der Dämmerung, die den Abend mit sich bringt. Im Raum ist viel gemurmel zu hören, hier und da wird an Netzwerken gearbeitet, andere unterhalten sich über die Getränke, die sie an diesem Abend wohl das erste Mal probieren.
Um 18:15 beginnt dann die Lesung. Auf der Bühne ein Sozialdemokrat und Günter Faltin. Sie wollen über die Ideen aus dem Buch diskutieren, doch eine wirkliche Diskussion entsteht zwischen den Beiden an diesem Abend nicht. Günter Faltin spricht über sein Buch, seine Ideen – eine klassische Lesung halt, bei der der andere Mensch auf der Bühne überflüssig scheint, ein weiterer Zuhörer mit einem exponierten Platz. Seine Versuche eine Diskussion zu führen wirken künstlich, er wird zum Stichwortgeber, um die Lesung schnell zu einem Ende zu führen.
Die Spannung fällt, die ersten Menschen verlassen die Lesung, haben wohl mehr erwartet. Ich kämpfe mit meiner Nase, irgendetwas in der Raumluft reizt sie und auch im Hals fängt die Reizung an. Ich muss ein Husten unterdrücken, überlege kurz, ob ich auch die Lesung verlasse, bin ein wenig enttäuscht und denke mir, dass die Zeit in das Lesen des Buches besser investiert gewesen wäre.
Spannung kommt auch weiterhin nicht auf. Kurz nach 19 Uhr geht es dann in die Diskussion mit dem Publikum. Endlich wird es eine Diskussion, endlich werden Positionen ausgetauscht und endlich hat Herr Faltin die Möglichkeit, auf andere Argumente einzugehen. Für ein paar Minuten wird es dann doch einmal interessant und dann ist die Veranstaltung auch schon zu Ende.
Wie David gegen Goliath im Kampf um eine bessere Ökonomie bestehen soll, das ist mir noch nicht wirklich klar geworden. Erleuchtung wird hoffentlich die Lektüre des Buches bringen. Sicher ist nur, dass wir wegmüssen von der Gewinnmaximierung als oberstes Ziel der Ökonomie. Eine neue Form von Unternehmen braucht es, die das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellen und die Ökonomie wieder zur Dienerin der Menschen machen.