„Zum Beispiel Stefan – Stationen einer tödlichen Sucht“ von Peter Holenstein
Stefan ist gerade mal 25 Jahre jung, als er an den Folgen seiner Drogensucht stirbt. Seine Drogenkarriere begann er bereits mit 14 und in den folgenden 11 Jahren entwickelte sich diese Drogensucht nur in eine Richtung – direkt in den Tod.
Peter Holenstein versucht den Weg eines Schweizer Drogensüchtigen aufzuzeichnen
„Zum Beispiel Stefan“ ist eine Dokumentation über Stefan. Sie entstand erst nach dem Tod von Stefan, weswegen wir nicht wirklich erfahren, warum er überhaupt in die Drogenszene abgerutscht ist, aber wir erfahren von seinen Eltern, seinen Freunden und von anderen Personen aus seinem Umkreis, wie sich Stefan in seinen Suchtjahren entwickelt. Peter Holenstein versucht die Verzweiflung der Eltern aufzuzeigen, die Ratlosigkeit, die damals in der Schweiz vorgeherrscht hat, wenn es um Drogen und Drogensüchtige ging.
Stefan wurde 1954 geboren und verstarb 1979 und genau in diesem Zeitraum spielt auch das Buch. Wir erfahren, wann und wie Stefan das erste Mal mit Drogen in Kontakt kam, wie er sich weiterentwickelte und wie er immer weiter abrutschte. Es gibt auch Knackpunkte, mit denen Stefan klarkommen musste, die im Buch aber nur nebensächlich dargestellt werden.
Fazit – leider kratzt die Geschichte nur an der Oberfläche.
Drogen sind heute noch ein schwieriges Thema und keine weiß wirklich, wie man mit diesem Thema umgehen soll. Die Piraten fordern zum Beispiel die Legalisierung von Drogen, andere versuchen, den Missbrauch mit noch strengeren Gesetzen zu begegnen. Damals stand das Problem erst am Anfang und keiner wusste so wirklich, wie man mit dem Thema umgehen soll. Weder in der Schweiz noch in Deutschland.
Peter Holenstein versuchte mit seinem Buch, welches 1984 das erste Mal erschien, die Geschichte eines Jugendlichen nachzuvollziehen. Er wollte zeigen, wie hilflos die Eltern waren, die ihren Sohn trotz allem geliebt haben. Er spricht mit Freunden und Bekannten von Stefan und kann am Ende doch die wichtigste Frage nicht beantworten. Warum flüchtete Stefan in die Sucht?
Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Punkten, denn auch wenn wir Stefan nicht verstehen, so ist es doch traurig so lesen, wie so ein junger Mensch sein Leben an die Drogen verliert.