„Der Patient“ von John Katzenbach
Was würden wir wohl machen, wenn uns jemand dazu zwingen möchte, Selbstmord zu begehen? Selbstmord um eine Schuld zu sühnen, die man eigentlich gar nicht auf sich geladen hat? Der Psychiater Dr. Frederick Starks kommt genau in diese Situation, weswegen er auch die Hauptperson im Buch „Der Patient“ von John Katzenbach ist.
15 Tage um deinen „Mörder“ zu überführen
Der Psychiater Dr. Frederick Starks hat sich in New York ein schönes Leben eingerichtet. Da seine Frau vor ein paar Jahren gestorben ist, lebt er als Single. Doch eines Tages verändert sich sein Leben schlagartig, nachdem er in seiner Praxis einen Briefumschlag findet. In diesem Brief wird Starks dazu aufgefordert Selbstmord zu begehen, wenn er nicht innerhalb von 15 Tagen den Urheber des Briefes ausfindig machen, und ihn bei Namen nennen kann. Sollte er keinen Selbstmord begehen, wird eine Person aus seiner Verwandtschaft zur Zielscheibe des Absenders, wobei er offen lässt, ob diese Person sterben wird, oder ob er ihr Leben auf eine andere Art zerstört.
Hier beginnt der Alptraum für Dr.Starks, der sich, um den Fall zu lösen, auf eine Reise durch seine Vergangenheit begeben muss. Und da er schon über 20 Jahre als Psychiater arbeitet, scheint dieses Projekt unmöglich innerhalb der 15 Tage zu lösen zu sein. Als der unbekannte Gegenspieler dann auch noch anfängt sein Leben zu ruinieren, weiß Dr.Starks gar nicht mehr, wem er noch vertrauen kann und wem nicht.
Fazit
Der Rahmen für eine gute Geschichte ist durchaus gegeben, doch nach einiger Zeit fragt man sich, ob Dr. Frederick Starks überhaupt verstanden hat, dass es um sein Leben geht. Er lässt Tage verstreichen, ohne dass er der Lösung des Falles überhaupt näher kommt. Sein Gegenspieler muss ihn immer wieder darauf hinweisen, dass er ein wenig schneller arbeiten müsste, um überhaupt eine Chance zu haben. Es scheint fast so, das Dr.Starks bereits am Anfang einen Entschluss gefasst hat, der dem Buch eine entscheidende Wendung gibt. Eine Entscheidung, die zwar der Autor schon im Hinterkopf hatte, die aber bei Dr.Starks aber eigentlich erst später im Buch fällt. Und genau das schadet dem Buch. Dadurch, dass die Geschichte nur vor sich hinplätschert, geht sehr viel Spannung verloren. Und auch wenn das Ende dann etwas überraschend ist, kann dieses Ende das Buch nicht mehr retten. Von mir bekommt es 2,5 von 5 Punkten, mehr hat es leider nicht verdient.
„Der Patient“ von John Katzenbach ist am 1. Oktober 2006 beim Knaur Taschenbuch-Verlag erschienen. Es handelt sich um einen Psychothriller, welchen ich als Hörbuch gehört habe.