„Die verblödete Republik“ von Thomas Wieczorek
Bei meinen Diskussionen in den letzten Wochen, welche ich im Internet geführt habe, ist mir mal wieder aufgefallen, wie viele Menschen auf die populistischen Aussagen der Medien reinfallen. Im Fernsehen sieht man nur faule Hartz-4-Empfänger, also sind alle Hartz-4-Empfänger. Genauso sind alle Moslems Terroristen und alle Ausländer wollen nur unsere Sozialsysteme ausbeuten. Außerdem geht von Migranten die meiste Gewalt aus, und, und, und!
Mich nerven diese Aussagen, weil die Menschen einfach nicht mehr selbstständig Nachdenken. Sie plappern nach, was ihnen die Medien erzählen und lassen sich von diesen verblöden!!!
Auch Thomas Wieczorek ist das aufgefallen und er lässt sich darüber in seinem Werk „Die verblödete Republik“ aus. Der Untertitel „Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen“, sagt eigentlich schon alles, denn genau das passiert. Alle Akteure wollen von den eigentlichen „Schuldigen“ ablenken, indem sie uns Menschen vorstellen, auf die wir unsere Wut projizieren können. Da sind die Hartz-4-Empfänger, die ich oben schon erwähnt habe, die an so allem schuldig sind, was im beruflichen Leben schiefläuft. Auch gehören Migranten dazu, oder der Islam.
All diese Gruppen – und natürlich noch viele mehr – sollen uns von dem Ablenken, was das wirkliche Problem ist. Was das ist? Nun, das sollte jeder für sich selbst herausfinden.
Sicher teile ich nicht die gesamte Kritik, denn auch Unterhaltung darf durchaus im Fernsehen gesendet werden, aber es kommt auf den Mix an und es kommt darauf an, ob man den Menschen eine vorsortierte Meinung serviert, oder ob man ihn selbst nachdenken lässt. In den meisten Medien ist es das Erstere, was vorzufinden ist. Und ja, auch in diesem Buch ist die Meinung des Autors ausschlaggebend, aber genau hier fängt die Kritik ja an, wir müssen selbst anfangen nachzudenken.
Insgesamt bekommt das Buch von mir drei von fünf Punkten, da auch der Autor versucht, seine Meinung als einzig richtige zu verkaufen. Es kann aber mit Sicherheit nicht schade, sich einmal das Buch als Lektüre vorzunehmen und wenn man damit begonnen hat, dann darf auch ruhig das Ein- oder Andere politische Buch noch folgen.